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Abbruch: Lech-Brücke wurde "abgeschnitten"

ALLGEMEINE BAUZEITUNG Bericht vom 06.03.2009

AUGSBURG(ABZ). - Abbruch einmal anders: Die Ulrichsbrücke in Augsburg wurde quasi "abgeschnitten". Jeweils eine Doppelspur der fast 60 Jahre alten Konstruktion hielt durch insgesamt 126 stählerne Spannstäbe. Immerhin wurden so etwa 10 000 t Beton sicher über den Lech gespannt und bildeten für viele Jahre die Basis der Ulrichsbrücke. Die Firma Abendstein Straßen- und Tiefbau aus Gersthofen berechnete, dass nach dem Durchtrennen von ca. 90 Stäben das Bauwerk instabil wird und in sich zusammenbricht. Am 28.Januar um 7:40 Uhr lag die Ulrichsbrücke im Lech.
Das Bauwerk war seit 1950 eine wichtige Verbindung zwischen Augsburg und Lechhausen gewesen. Dem zunehmenden Verkehr und den Belastungen durch Straßenbahn und Schwerlastverkehr war es allerdings nicht mehr gewachsen. Schließlich war die Brücke auch durch Streusalz so stark angegriffen, dass ein Abbruch erforderlich wurde. Für den Abbruch sind gebrauchte Baumaschinen notwendig, genauso wie gute gebrauchte Abbruchscheren.
Insgesamt investiert die Stadt Augsburg mehr als 13 Millionen Euro in den Neubau der Ulrichsbrücke, die Ende 2010 fertig gestellt sein soll. Etwa ein Zehntel der Gesamtsumme stand Abendstein für das Projekt zur Verfügung. Die Firma führte die Arbeiten als Subunternehmer der Arbeitsgemeinschaft Josef Hebel und Max Bögl durch, die mit dem Neubau der Brücke mit ca. 70m Spannweite beauftragt sind. Am 7. Januar nahmen die Abbruchspezialisten aus Gersthofen die Arbeit auf. Abenstein musste für die Infrastruktur sorgen - keine einfache Aufgabe bei der zur B10 gehörenden und somit sehr stark befahrenen Brücke. Der Verkehr musste neu geregelt werden, auch für die Straßenbahn steht während der Baumaßnahmen nur ein Gleis zur Verfügung.
Auf beiden Seiten der Brücke wurden die Auffahrten entfernt und die Fundamente freigelegt. Das Herz der Spannkonstruktion bildeten die 126 Spannstäbe je Doppelspur. Am frühen Morgen des 28.Januar begann Abenstein mit dem Durchtrennen der Stäbe. Jeweils abwechselnd an der West- und Ostseite der Ulrichsbrücke wurde Stab für Stab durchgeschnitten - bis die Brücke im Fluss lag.
Der Lech führt in dieser Jahreszeit nicht serh viel Wasser. Somit war es für die Beauftragte Firma einfach, die Bagger direkt in den Fluss fahren zu lassen und die Brückenteile zu zerkleinern. Die Betonteile werden wieder aufbereitet. In eigenen Brecheranlagen zerkleinert Abenstein das Material, das zum Beispiel direkt bei der benachbarten A 8 verwertet wird.
Ein Zeitfenster von acht Wochen war für die Abbrucharbeiten der Brücke berechnet worden. Abenstein Straßen- und Tiefbau hätte somit bis Ende Februar 2009 Zeit gehabt, die Arbeiten durchzuführen. Durch die langjährige Erfahrung konnte die Mannschaft jedoch drei Wochen vor dem geplanten Ende fertig werden. Ein großer Erfolg, an dem auch die Zulieferer beteiligt waren.
Das Unternehmen aus Gersthofen hat ca. 100 Mitarbeiter und einen umfangreichen Fuhr- und Gerätepark. Für die Arbeiten an der Ulrichsbrücke wurde dieser durch Abbruchgeräte aus dem Mietpark von Kiesel Süd ergänzt. Die angemietete Schrottschere Genesis GXP 300R wurde zum Zerschneiden der Spannseile verwendet, der Steck-B40-Abbruchhammer kam beim Zerkleinern der eingestrüzten Brücke zum Einsatz.
"Schnell und zuverlässig", so das knappe Urteil von Rainer Abenstein, der vom Kiesel-Service und den Geräten begeistert war.

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